Abendliche Kraxelei am Gumpoldskirchner Klettersteig

Gumpoldskirchner Klettersteig. Foto: Sarah Pallauf

Vom Bahnhof Gumpoldskirchen spaziert man auf der Wiener Straße Richtung Weingärten. Dort befindet sich direkt unter der Kreuzkapelle des Gumpoldskirchner Kalvarienbergs eine kleine Felswand mit zwei versicherten, kurzen Klettersteigen (B/C).

Vom Bahnhof zum Gumpoldskirchner Klettersteig

An einem warmen Sommerabend zieht es Sarah, Silke und mich aus der überhitzten Stadt ins Grüne, nach Gumpoldskirchen. Nicht nur wegen der schönen Landschaft und der zahlreichen Heurigen. Wir wollen hier auch unsere frisch erworbenen Klettersteigkünste vertiefen und nicht allzu viel Zeit in die Anreise investieren.

Gestreckte Arme, perfekte Haltung Sarah! Foto: Veronika Schöll

Vom Bahnhof in Gumpoldskirchen spazieren wir auf der Wiener Straße nach Nordwesten Richtung Weingärten.

Angeschrieben ist die Kletterwand nicht. Wir finden sie deshalb auch nicht gleich, sondern drehen zuerst eine Ehrenrunde über den Kalvarienberg. Dieser wurde Mitte des Neunzehnten Jahrhunderts von den Gumpoldskirchner Bürgern und Bürgerinnen errichtet – aus Dankbarkeit dafür, dass der Ort von der Cholera verschont blieb und ist sehr hübsch anzusehen.

Auf der Wiener Straße. Foto: Veronika Schöll

Erst am Rückweg finden wir einen Wiesenweg, der zum Felsen führt. Du kannst dich aber auch einfach am Kirchenplatz nach links wenden und nach den ersten paar Stationen des Kreuzweges nach links zur Wand abbiegen.

Am Kirchenplatz nach links weiter. Foto: Veronika Schöll

Klettern

Dort angekommen, sehen wir uns erst mal um. Wir finden zwei Versicherungen mit ungewohnt dünnen Drahtseilen, die senkrecht über die Wand nach oben verlaufen. Hier findest du die zugehörigen Topos.

Hoppla, wo sind die Handschuhe? Foto: Veronika Schöll

Wir legen die Klettersteigausrüstung an und steigen zuerst über die rechte Route auf. Das geht recht fix. Der Fels ist angenehm warm und trocken. Am Ausstieg finden wir Steigspuren, die unter der Kreuzkapelle auf den Kalvarienbergweg führen. Diesen hinunter und zurück zur Wand.

Und Action! Fotos Veronika Schöll

Die linke Route wartet mit ein paar kniffeligeren Stellen auf und in einer kleinen Nische finden wir das Steigbuch. Wir blättern darin und stellen fest: Wir heben den Altersschnitt der Nutzer und Nutzerinnen gewaltig :-). Nach einer kurzen Querung hinauf gelangen wir zum Aus- oder Umstieg. Sarah beschließt, von hier wieder abzuklettern.

„Bin zu faul um nochmals die Extrarunde zu gehen!“ lacht sie. Offensichtlich findet sie abklettern lässiger. Silke schließt sich ihr an.

Rauf oder runter? Fotos: Veronika Schöll und Sarah Pallauf

Unten treffen wir uns wieder und klettern beide Routen nochmals rauf und runter.

Aus dem Steig hat man einen wunderschönen Blick in die Thermenregion südlich von Wien. Und man kann sich gleich einen Heurigen aussuchen und über die passende Belohnung für die ausgestandenen „Strapazen“ nachdenken.

Und jetzt zum Heurigen. Dahinter unsere Wand. Foto Sarah Pallauf

Langsam geht die Sonne unter und ein mit Lichterketten geschmückter Ausschank im Weingarten direkt unter der Wand wirkt einfach zu einladend. Der Winzer serviert eine kalte Flasche voll aromatischen Muskatellers.

Den lassen wir uns schmecken.

Und philosophieren bis es finster ist.

Dann kehren wir zurück zum Bahnhof und treffen dort auf ein recht heiteres Grüppchen von Leuten, die auf den Schienenersatzverkehrbus warten. Wir alle stehen seltsamerweise auf der falschen Straßenseite. Linksverkehr gibt es aber auch in Gumpoldskirchen nicht. Etwas orientierungslos kapern wir den erstbesten Bus, der auf der Straße auftaucht. Es war der richtige :-).

Was für ein schöner Sommerabend!

Tipp: Alternative zum Heurigenbesuch: am Wasserleitungsweg nach Baden wandern.

Tourdaten

Die Route in Zahlen:   3:00 Std Klettersteig   150 HM   150 HM   5 km   GPX Track

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