Zwischen Erl- und Reitherspitze

Lohn der Frühaufsteher: Sonnenaufgang auf der Erlspitze. Foto: Naturpark Karwendel

Eine anspruchsvolle 2-Tages-Tour von Reith bei Seefeld nach Innsbruck mit Übernachtung am Solsteinhaus.

Einzelne Abschnitte sind steil und etwas ausgesetzt. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind hier ein wichtiger Begleiter. Besondere Aufmerksamkeit verlangt der Abstieg durch das „Kaminl“ zwischen Solsteinhaus und Neue Magdeburger Hütte sowie über den zum Teil steilen und an einigen Abschnitten ausgesetzten Schleifwandsteig.

Anreise mit den Zügen von ÖBB und DB auf der Linie Innsbruck – Garmisch – München. Alle Fahrpläne und aktuellen Informationen findet man hier.

Tag 1

Panorama. Foto: Naturpark Karwendel
Panorama. Foto: Naturpark Karwendel

Die Wanderung führt anfänglich steil zwischen den Häusern hinauf zum Waldrand. Wir folgen dem Weg Nummer 211 kurz auf einem Traktorweg, gelangen aber schon bald auf den mit zahlreichen Kehren gespickten Steig. Auf knapp 1.500 Metern treffen wir auf eine neu angelegte Forststraße, der man ein kurzes Stück taleinwärts folgt. Nach gut 250 Metern zweigt rechterhand erneut der Steig ab. Wiederum eine Vielzahl an Kehren begleiten uns hinauf zum Schartlehnerhaus (1.856 Meter). Über den Latschenrücken des „Schoaßgrates“ erreichen wir nach drei Stunden die Nördlinger Hütte (2.239 Meter).

Von der Schutzhütte geht es ostwärts anfangs steil hinunter zum Ursprungsattel (2.096 Meter). Vom Sattel aus nicht in Richtung Freiungstürme, sondern in nördlicher Richtung hinunter zum in der Karte markierten Punkt 1.794 Meter. Wir queren ein weitläufiges Kar und erreichen den Kamm der Jöchelschröfen (1.821 Meter). Im Schatten der Kuhlochspitze steigen wir durch das große Geröllfeld des Kuhlochs zur Eppzirler Scharte (2.102 Meter) auf.

Das Solsteinhaus (1.806 Meter) bereits vor Augen, steigen wir die letzten 300 Höhenmeter durch das Kar und zuletzt über Bergwiesen zur Schutzhütte ab.

Solsteinhaus. Foto: Naturpark Karwendel
Solsteinhaus. Foto: Naturpark Karwendel

Varianten:

  • Wer sich im alpinen Gelände absolut sicher fühlt, kann die Überschreitung vom Ursprungsattel über den Freiunger Höhenweg wählen. Obwohl die kritischen Stellen versichert sind, sind Schwindelfreiheit, Trittsicherheit und eine gute Kondition aufgrund der Länge der Tour unerlässlich.
  • Reitherspitze (2.374 Meter): Von der Nördlinger Hütte in circa 20 Minuten zum Gipfel. Der Anstieg ist mitunter steil und an einigen Stellen seilversichert.
  • Erlspitze (2.405 Meter): Der Anstieg von der Eppzirler Scharte zur Erlspitze über den Erlturm hat Klettersteigcharakter. Für die Überschreitung ist die Mitnahme eines Klettersteigsets unbedingt erforderlich. Der Normalanstieg vom Solsteinhaus ist durchwegs steil und verlangt Trittsicherheit, weist aber bei einer Gehzeit von circa 1:15 Stunden keine alpintechnischen Schwierigkeiten auf.

Tag 2

Wunderschön ist die Wanderung über den Zirler Schützensteig zur Neuen Magdeburger Hütte (1.637 Meter), die man bereits nach 1:30 Stunden erreicht. Vorsicht und vor allem Trittsicherheit bedarf es beim kurzen Abstieg durch das „Kaminl“ (Seilsicherung vorhanden).

Hat man sich auf der Neuen Magdeburger Hütte gestärkt, folgt man dem Weg in östlicher Richtung zur Schoberwaldhütte, steigt durch den Schoberwald ab, überquert den tiefeingeschnittenen Sulzenbachgraben und folgt dem Schleifwandsteig unterhalb des Hechenbergs. Das Gelände bricht hier steil hinunter; Trittsicherheit ist Voraussetzung für diesen Abschnitt.

Auf der Ostseite gelangt man noch einmal zu einer versicherten Stelle, bevor der Steig anfangs steil ins Inntal hinunterführt. Im unteren Abschnitt wird das Gelände sanfter und nach einigen Kehren über die „Peters Mähder“ gelangt man zur Fahrstraße und zuletzt zur Bahnhaltestelle Innsbruck/Kranebitten.

Gipfelziele von der Neuen Magdeburger Hütte:

  • Kirchberger Köpfl (1.943 Meter): Unschwieriger Anstieg auf die höchste Erhebung des Hechenbergs (Gehzeit: 40 Minuten)
  • Großer Solstein (2.541 Meter) und Kleiner Solstein (2.637 Meter): Die Anstiegsvariante über den Höttinger Schützensteig verlangt Trittsicherheit und Schwindelfreiheit, besonders der weitere Aufstieg vom Sattel zum Gipfel des Kleinen Solsteins (Gehzeit: 3:30 Stunden). Der Große Solstein ist vom Sattel unschwierig erreichbar (Gehzeit: 3 Stunden). Die Variante durch das Wörgltal ist zwar einfacher, wegen des rutschigen Kalkschotters aber schweißtreibender (Abstiegsvariante).

Tourdaten

Die Route in Zahlen:   2 Tage Wandern   1.800 HM   2.200 HM   22 km   GPX Track

Tag 1:
– Route: Reith bei Seefeld – Nördlinger Hütte – Solsteinhaus
– Grad: Rot (mittel)
– Dauer: 5:30 Stunden
– Distanz 12,5 Kilometer
– Höhenmeter + 1.540 / – 870
– Start: Bahnhof Reith bei Seefeld

Tag 2:
– Route: Solsteinhaus – Neue Magdeburger Hütte – Schleifwandsteig – Innsbruck/Kranebitten
– Grad: Schwarz (schwer)
– Dauer: 4 Stunden
– Distanz: 8,5 Kilometer
– Höhenmeter: + 360 / – 1.470
– Ende: Bahnhof Kranebitten

Dieser Tourentipp stammt aus der Wöffi-Broschüre Karwendel.

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