Großer Buchstein

Diese Aussicht muss fotografisch festgehalten werden! Foto: Siebenbrunner, POW AT

Von Gstatterboden geht es in gemütlicher Steigung aufs malerisch gelegene Buchsteinhaus hinauf. Die Xeis-Nordwände stets im Blick geht es – optional nach einer Hüttenübernachtung – weiter bergauf zum Einstieg in den Südwandband-Klettersteig. Der Klettersteig führt in Schwierigkeiten bis B die Buchstein Südwand entlang. Vom Ausstieg sind es nur mehr wenige Minuten bis zum Gipfel des Großen Buchstein. Eine lohnende, abwechslungsreiche und stellenweise anspruchsvolle Bergtour!

Wir kommen mit dem Zug nachmittags in Gstatterboden an. (Die Anreise ist auch mit dem Bus möglich.) Eine für uns eher untypische Zeit, um eine Wanderung zu starten, normal sind wir ja doch immer eher bei den Ersten dabei. Doch heute ist alles ein wenig anders. Heute steht für uns “nur” der Zustieg zum Buchsteinhaus am Programm, immerhin auch circa 950 Höhenmeter. Den Gipfel heben wir uns für den nächsten Tag auf.

Start beim Bahnhof Gstatterboden. Foto: Siebenbrunner, POW AT
Start beim Bahnhof Gstatterboden. Foto: Siebenbrunner, POW AT
Nur wenige hundert Meter vom Bahnhof entfernt beginnt der gut markierte Wanderweg. Foto: Siebenbrunner, POW AT
Nur wenige hundert Meter vom Bahnhof entfernt beginnt der gut markierte Wanderweg. Foto: Siebenbrunner, POW AT

Zustieg aufs Buchsteinhaus

Zum Einstieg in den Wanderweg zum Buchsteinhaus ist es vom Bahnhof nicht weit, in circa 2 Minuten sind wir im Bereich des Bahnübergangs, wo der Wanderweg losgeht. Der erste Wegabschnitt führt parallel zur Enns und zu den Gleisen den Rauchbodenweg entlang. Hier gehen uns zwar die Bäume als Schattenspender ab, dafür versperren sie und nicht die Sicht auf die Umgebung.

Die tolle Aussicht beginnt bei dieser Tour schon ganz unten. Hier zu sehen ist die Sillhouette des Admonter Reichensteins. Foto: Siebenbrunner, POW AT
Die tolle Aussicht beginnt bei dieser Tour schon ganz unten. Hier zu sehen ist die Sillhouette des Admonter Reichensteins. Foto: Siebenbrunner, POW AT

Als es schattiger wird, kommen wir zur ersten Abzweigung. Unser Ziel ist klar, wir wollen zum Buchsteinhaus und nicht zum Weidendom. Deshalb halten wir uns rechts und folgen dem schmäler werdenen Wanderweg.

Der Weg wird schattiger, schmäler und steiler. Foto: Siebenbrunner, POW AT
Der Weg wird schattiger, schmäler und steiler. Foto: Siebenbrunner, POW AT

Am Weg zum Buchsteinhaus quert der Wanderweg immer wieder die Forststraße. Der Steig ist stets gut zu gehen. Aufgrund der warmen Temperaturen machen wir nach rund einem Drittel des Anstiegs eine kurze Trinkpause.

Trinkpause mit Ausblick - hier in Richtung des gegenüberliegenden Haindlkars, wo man auch eine tolle Öffi-Bergtour machen kann. Foto: Siebenbrunner, POW AT
Trinkpause mit Ausblick – hier in Richtung des gegenüberliegenden Haindlkars, wo man auch eine tolle Öffi-Bergtour machen kann. Foto: Siebenbrunner, POW AT

Nach der Trinkpause führt der Weg hauptsächlich durch den Wald. In Kombination mit den sinkenen Temperaturen wird das Gehen dadurch deutlich angenehmer.

Der Wanderweg ist durchgehend gut markiert und beschildert. Und er verläuft großteils im Wald, was an heißen Tagen wie diesem bei der Südexposition ein großer Vorteil ist. Foto: Siebenbrunner, POW AT
Der Wanderweg ist durchgehend gut markiert und beschildert. Und er verläuft großteils im Wald, was an heißen Tagen wie diesem bei der Südexposition ein großer Vorteil ist. Foto: Siebenbrunner, POW AT

Bevor die sogenannten “Serpentinen” beginnen – nach etwa zwei Drittel des Aufstiegs – machen wir noch eine letzte Trinkpause. Der Weg führt in 22 Kehren zum Buchsteinhaus hinauf. Angenehmerweise wird die Strecke zwischen den Kehren nach oben hin immer kürzer. So vergeht die Zeit auch fast wie im Flug und ehe wir bei den letzten Kehren sind, hören wir schon das Dieselaggregat vom Buchsteinhaus und können kurz darauf auch schon die Hütte sehen.

Von der Fahne weg ist es wirklich nicht mehr weit bis zur Hütte. Die Fahne versperrt zwar die Sicht auf die Planspitze, dafür sieht man Hochtor, Festkogel und Ödstein. Foto: Siebenbrunner, POW AT
Von der Fahne weg ist es wirklich nicht mehr weit bis zur Hütte. Die Fahne versperrt zwar die Sicht auf die Planspitze, dafür sieht man Hochtor, Festkogel und Ödstein. Foto: Siebenbrunner, POW AT

Auf der Terrasse des Buchsteinhauses genießen wir dann noch ein köstliches Abendessen. Währenddessen geht die Sonne unter und tüncht die Gesäuse-Nordwände in Rot.

Abendstimmung im Gesäuse. Foto: Siebenbrunner, POW AT
Abendstimmung im Gesäuse. Foto: Siebenbrunner, POW AT

Südwandband Klettersteig auf den Großen Buchstein

Am nächsten Morgen starten wir gut gestärkt Richtung Gipfel. Der Weg führt uns vom Buchsteinhaus durch Latschen und felsiges Gelände bis zur Abzweigung Richtung Südwandband Klettersteig. Dort setzen wir unsere Helme auf, ziehen die Klettergurte an und befestigen das Klettersteigset daran. Somit sind wir gut gerüstet für den bevorstehenden Klettersteig der Schwierigkeit B. Mit dem Topo zum Klettersteig haben wir uns schon am Vortag vertraut gemacht. So wissen wir, was jetzt auf uns zukommt.

Der morgendliche Blick Richtung Admonter Reichenstein, Sparafeld, Admonter Kaibling und Riffl im Aufstieg Richtung Buchstein. Foto: Siebenbrunner, POW AT
Der morgendliche Blick Richtung Admonter Reichenstein, Sparafeld, Admonter Kaibling und Riffl im Aufstieg Richtung Buchstein. Foto: Siebenbrunner, POW AT
Schon im Zustieg zum Klettersteig haben wir die Südwand stets im Blick, die wir später via Klettersteig durchqueren werden. Foto: Siebenbrunner, POW AT
Schon im Zustieg zum Klettersteig haben wir die Südwand stets im Blick, die wir später via Klettersteig durchqueren werden. Foto: Siebenbrunner, POW AT
Blick auf die imposante Admonter Frauenmauer. Foto: Siebenbrunner, POW AT
Blick auf die imposante Admonter Frauenmauer. Foto: Siebenbrunner, POW AT
Auch der Blick Richtung Nordwesten enttäuscht nicht. Von hier aus sieht man zum Beispiel die Grabneralm, auf die auch eine BzB-Tour führt. Foto: Siebenbrunner, POW AT
Auch der Blick Richtung Nordwesten enttäuscht nicht. Von hier aus sieht man zum Beispiel die Grabneralm, auf die auch eine BzB-Tour führt. Foto: Siebenbrunner, POW AT
Noch einmal - weil’s so schön ist - der Blick auf Admonter Reichenstein, Sparafeld, Admonter Kaibling, Riffl und Kreuzkogel. Ganz rechts im Bild liegt die Klosterstadt Admont. Im Vordergrund ganz unscheinbar der bewaldete Himbeerstein. Dahinter befindet sich der “Gesäuseeingang”. Foto: Siebenbrunner, POW AT
Noch einmal – weil’s so schön ist – der Blick auf Admonter Reichenstein, Sparafeld, Admonter Kaibling, Riffl und Kreuzkogel. Ganz rechts im Bild liegt die Klosterstadt Admont. Im Vordergrund ganz unscheinbar der bewaldete Himbeerstein. Dahinter befindet sich der “Gesäuseeingang”. Foto: Siebenbrunner, POW AT

Der Klettersteig ist nie wirklich schwierig, man kann den Steig und vor allem die Aussicht also richtig genießen. Am Anfang wird der Klettersteig immer wieder durch Gehgelände unterbrochen. Insgesamt ist der Klettersteig recht abwechslungsreich – es gibt Rampen, Bänder, Platten und Kamine.

Wir sind schon mittendrin im Klettersteig! Foto: Siebenbrunner, POW AT
Wir sind schon mittendrin im Klettersteig! Foto: Siebenbrunner, POW AT
Diese Aussicht muss fotografisch festgehalten werden! Foto: Siebenbrunner, POW AT
Diese Aussicht muss fotografisch festgehalten werden! Foto: Siebenbrunner, POW AT

Vom Ausstieg des Klettersteigs sind es dann nur mehr ein paar Minuten bis zum Gipfelkreuz.

Hier halten wir uns links Richtung “Gr. Buchstein”. Foto: Siebenbrunner, POW AT
Hier halten wir uns links Richtung “Gr. Buchstein”. Foto: Siebenbrunner, POW AT
Geschafft - jetzt sind wir oben. Foto: Siebenbrunner, POW AT
Geschafft – jetzt sind wir oben. Foto: Siebenbrunner, POW AT
Blick auf Sankt Gallener Spitze, Tieflimauer und Tamischbachturm. Auf den “Turm” gibt es auch schon ein paar BzB-Touren! Foto: Siebenbrunner, POW AT
Blick auf Sankt Gallener Spitze, Tieflimauer und Tamischbachturm. Auf den “Turm” gibt es auch schon ein paar BzB-Touren! Foto: Siebenbrunner, POW AT
So schaut die Admonter Frauenmauer von oben aus. Foto: Siebenbrunner, POW AT
So schaut die Admonter Frauenmauer von oben aus. Foto: Siebenbrunner, POW AT

Abstieg

Nach einer kurzen Gipfelrast machen wir uns bereit für den Abstieg. Klettergurt und Klettersteigset verstauen wir im Rucksack, den Helm lassen wir noch auf, den können wir für den ersten Abschnitt im Abstieg gut gebrauchen. Dafür entscheiden wir uns nämlich für den Wenger Weg, eine alpine Route im Schwierigkeitsgrad II.

Hier geht’s nach links den Wenger Weg hinunter, nach rechts wäre der Normalweg. Foto: Siebenbrunner, POW AT
Hier geht’s nach links den Wenger Weg hinunter, nach rechts wäre der Normalweg. Foto: Siebenbrunner, POW AT
Am Anfang wird es gleich einmal ein wenig eng am Wenger Weg. Foto: Siebenbrunner, POW AT
Am Anfang wird es gleich einmal ein wenig eng am Wenger Weg. Foto: Siebenbrunner, POW AT
Am Wenger Weg sind einige “Kraxeleien” dabei. Foto: Siebenbrunner, POW AT
Am Wenger Weg sind einige “Kraxeleien” dabei. Foto: Siebenbrunner, POW AT

Der Wenger Weg ist um die Mittagszeit, als wir absteigen, nach wie vor angenehm schattig, was ein Mitgrund für unsere Routenwahl war. Nach einiger Zeit und vielen Kraxeleien mündet der Wenger Weg wieder auf den Normalweg. Nur bis zu jener Stelle, an der wir in der Früh zum Klettersteig abgebogen sind, kennen wir den Weg noch nicht. Ab dann gleicht der Abstieg wieder dem Aufstieg.

Ein alternativer Abstieg wäre Richtung Buchau bzw. Griesbach (Haltestelle Buchau Eisenzieher), falls jemand eine Durchschreitung des Buchstein-Massivs anstrebt. Wir ziehen heute aber den Abstieg über das Buchsteinhaus vor, weil sich dadurch nochmals eine Einkehrmöglichkeit ergibt.

Wie schön das Buchsteinhaus gelegen ist … Foto: Siebenbrunner, POW AT
Wie schön das Buchsteinhaus gelegen ist … Foto: Siebenbrunner, POW AT

Nach einem Durstlöscher und einer kleinen Stärkung am Buchsteinhaus wandern wir die schon vom Vortag bekannte Route talwärts. Weil die Hitze im Tal nach wie vor erdrückend ist und wir noch ein wenig Zeit bis zur Abfahrt unseres Zugs haben, entscheiden wir uns für eine schnelle Abkühlung in der Enns. Dazu wechseln wir die Straßenseite und gehen gleich nach der Brücke (flussabwärts) zur Enns hinunter. Hier ist die Enns recht seicht und die Strömung schwach. Badesachen haben wir zwar keine dabei, aber alleine schon mit den Füßen ein paar Minuten in der kalten Enns zu stehen, ist eine angenehme Erfrischung. Der perfekte Ausklang für eine tolle Bergtour im Gesäuse!

Tourdaten

Die Route in Zahlen:   2 Tage Wandern   1.700 HM   1.700 HM   18 km   GPX Track

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