Teufelstättkopf: Von Schloss Linderhof nach Unterammergau

Geschafft: Blick von der Gipfelbrotzeit auf den Teufelstättkopf und das dahinterliegende Panorama. Foto: Fabian Lindner, POW DE

Die Wanderung führt von Schloss Linderhof über den Teufelstättkopf nach Unterammergau. Fast die gesamte Tour verläuft über einfache Bergsteige, nur die letzten Meter zum Gipfel mit tollem Blick auf Zugspitze und Ammergauer Alpen sind felsig und erfordern kurz den Einsatz der Hände. Aufgrund des größtenteils schattigen Aufstiegs und der kühlen, sehenswerten Klamm am Ende der Tour, ist die Wanderung auch für heiße Sommertage geeignet. Einkehr im August-Schuster-Haus möglich.

Im Sommer erreicht man Schloss Linderhof (Haltestelle Linderhof Forsthaus) an Wochenenden und Feiertagen bequem über die RVO Buslinie 9624, die zwischen Oberau und Reutte in Tirol verkehrt. Beide Orte sind an die Werdenfelsbahn angebunden – von München kommend steigt man in Oberau in den Bus. Unter der Woche ist in den meisten Fällen ein weiterer Umstieg in Oberammergau oder Ettal nötig, dafür fährt der Bus dann direkt bis zum Schloss.

Aufstieg

Der Bus bringt uns zum Forsthaus Linderhof, zum Schloss sind es von dort nur ein paar Minuten. Foto: Fabian Lindner, POW DE

Wir starten die Tour an der Bushaltestelle direkt an der Bundesstraße auf einem kurzen Forstweg zu den Schlossanlagen. Dort entscheiden wir uns zuerst für einen Abstecher durch den frei zugänglichen Park und wandern vorbei an Schloss, bunt blühenden Blumenbeeten, Brunnen und Maurischem Kiosk. Wir verlassen den Schlossgarten am oberen Ende durch ein Tor und beenden damit schon nach wenigen Minuten unsere Mini-Sightseeing Tour, trotzdem haben wir neue Eindrücke des königlichen Bayerns im 19. Jahrhundert gewonnen.

Bereits im Schlossgarten gewinnen wir etwas an Höhe und genießen den Ausblick. Foto: Fabian Lindner, POW DE
Bereits im Schlossgarten gewinnen wir etwas an Höhe und genießen den Ausblick. Foto: Fabian Lindner, POW DE

Weiter geht es nach rechts auf einen Pfad durch den Wald Richtung Osten, ohne merklichen Höhengewinn, bis wir auf einen Forstweg treffen. Diesen überqueren wir und folgen den gelben Wegweisern Richtung Pürschling/Teufelstättkopf und steigen nun in angenehmer Steigung durch den Wald bergauf.

Meist schattig und in angenehmer Steigung geht es jetzt bergauf. Foto: Fabian Lindner, POW DE
Meist schattig und in angenehmer Steigung geht es jetzt bergauf. Foto: Fabian Lindner, POW DE

Es ist ein sehr heißer Junitag und wir genießen die nächsten circa 400 Höhenmeter auf dem schattigen Bergsteig, bevor es in teilweise offenes Gelände geht. Dort werden wir jedoch mit einem kleinen Wasserfall und ersten tollen Ausblicken auf das Graswangtal und die Zugspitze belohnt. Bald danach erreichen wir eine Weggabelung und gelangen über eine Hangquerung zum bewirteten August-Schuster-Haus, das schon eine Weile vorher zu sehen ist.

Weiter oben öffnet sich das Gelände. Foto: Fabian Lindner, POW DE
Weiter oben öffnet sich das Gelände. Foto: Fabian Lindner, POW DE
Wir überqueren einen kleinen Wasserfall an der Kälber Alm. Foto: Fabian Lindner, POW DE
Wir überqueren einen kleinen Wasserfall an der Kälber Alm. Foto: Fabian Lindner, POW DE
Die Hütte erreichen wir leicht bergab gehend nach einer kurzen Hangquerung. Foto: Fabian Lindner, POW DE
Die Hütte erreichen wir leicht bergab gehend nach einer kurzen Hangquerung. Foto: Fabian Lindner, POW DE

Heute verzichten wir auf die Einkehrmöglichkeit und biegen direkt vor der Hütte links Richtung Teufelstättkopf ab. Bis kurz unterhalb des Gipfels geht es über Almwiesen und Gratrücken, ehe es nach einer weiteren Abzweigung felsiger wird und wir den Gipfel in kurzer Kraxelei (mit Drahtseilen abgesichert) erreichen.

Die letzte Abzweigung vor dem Gipfel mit spektakulärem Blick. Foto: Fabian Lindner, POW DE
Die letzte Abzweigung vor dem Gipfel mit spektakulärem Blick. Foto: Fabian Lindner, POW DE
Der Gipfel ist bereits sichtbar, jetzt wird es felsig. Foto: Fabian Lindner, POW DE
Der Gipfel ist bereits sichtbar, jetzt wird es felsig. Foto: Fabian Lindner, POW DE

Für unsere ausgiebige Gipfelbrotzeit entscheiden wir uns allerdings für den kleinen und etwas niedrigeren Nebengipfel, von wo aus wir ganz in Ruhe den herrlichen Blick auf den gut besuchten Teufelstättkopf mit Zugspitze und Ammergauer Alpen im Hintergrund, genießen.

Geschafft: Blick von der Gipfelbrotzeit auf den Teufelstättkopf und das dahinterliegende Panorama. Foto: Fabian Lindner, POW DE
Geschafft: Blick von der Gipfelbrotzeit auf den Teufelstättkopf und das dahinterliegende Panorama. Foto: Fabian Lindner, POW DE

Abstieg

Bergab geht es bis zur Hütte auf gleichem Weg. Hier biegen wir links ab und nehmen den Pfad über die Almwiese, um uns den Abstieg über den Forstweg, den viele wählen, zu ersparen.

Zurück zur Hütte geht es auf gleichem Weg. Nach dem felsigen Gipfel geht es wieder durch leichtes Gelände. Foto: Fabian Lindner, POW DE
Zurück zur Hütte geht es auf gleichem Weg. Nach dem felsigen Gipfel geht es wieder durch leichtes Gelände. Foto: Fabian Lindner, POW DE

Entlang eines Gratrückens und über viele Wurzeln geht es zügig und meist schattig bergab, gegen Ende des Steigs lädt eine Bank vor einem Felsen zum Verweilen ein.

Schöner Wurzelsteig entlang des Plattenberg Gratrückens, der weiter unten eine Möglichkeit zum Rasten bietet. Foto: Fabian Lindner, POW DE

Im Anschluss gelangen wir doch noch auf einen Forstweg, wählen aber die kürzere, jedoch steilere der beiden Varianten nach Unterammergau und merken mit jedem Meter die drückende Hitze im Tal.

Ein Stück geht es dann doch noch über einen Forstweg. Foto: Fabian Lindner, POW DE
Ein Stück geht es dann doch noch über einen Forstweg. Foto: Fabian Lindner, POW DE

Da kommt der Abstecher in die kühle und sehr sehenswerte Schleifmühlenklamm gerade recht: Über Treppenanlagen und Stege wandernd, bestaunen wir Wasserfälle und erfrischen uns in einer der zahlreichen Gumpen. Neben der Schönheit der Natur, ist die Klamm für ihre Wetzsteine bekannt, die dort früher auch in Mühlen zum Einsatz kamen; einige Infotafel erinnern daran.

Angesichts der Hitze freuen wir uns über den Abzweiger in die Schleifmühlenklamm, hier wartet eine angenehme Abkühlung auf uns. Foto: Fabian Lindner, POW DE

Nach der Erfrischung verlassen wir die Klamm und gehen nun bereits im Tal zuerst entlang eines Baches und anschließend durch das Dorf zum Bahnhof Unterammergau. Da der Zug gleich kommt, vertagen wir die „Einkehr“ auf den Umstieg in Murnau, wo wir uns mit Eis und Radler abkühlen und entspannt nach München zurückfahren.

Auf den letzten Metern nach Unterammergau geht es idyllisch entlang eines Baches. Foto: Fabian Lindner, POW DE
Auf den letzten Metern nach Unterammergau geht es idyllisch entlang eines Baches. Foto: Fabian Lindner, POW DE
Die Werdenfelsbahn bringt uns zuerst von Unterammergau nach Murnau, wo wir Richtung München umsteigen. Foto: Fabian Lindner, POW DE
Die Werdenfelsbahn bringt uns zuerst von Unterammergau nach Murnau, wo wir Richtung München umsteigen. Foto: Fabian Lindner, POW DE

Abreise

In Unterammergau nehmen wir den Zug Richtung Murnau (in die andere Richtung geht es nur eine Station nach Oberammergau) und steigen dort in die von Garmisch-Partenkirchen kommende Werdenfelsbahn nach München ein.

Fazit zur Tour

Wie viele Überschreitungen überzeugt auch diese durch die Abwechslung und außerdem durch das tolle Gipfelpanorama. Mit dem Schloss Linderhof und der Schleifmühlenklamm gibt es auf dieser Tour zwei zusätzliche Highlights, die man sicherlich nicht auf jeder Wanderung findet. Zudem ist der Aufstieg aus dem Graswangtal deutlich ruhiger als von Unterammergau kommend, spätestens am Gipfel wird man aber in der Regel nicht mehr alleine sein. Die Tour bietet relativ viel Schatten und die kühle Klamm am Ende, dadurch ist sie auch an heißen Sommertagen machbar.

Tourdaten

Die Route in Zahlen:   5:30 Std Wandern   900 HM   1.000 HM   13 km   GPX Track

Ein Kommentar

  1. Wir gratulieren zu deinem ersten BzB Tourenbeitrag – was für eine großartige Tour – wunderbare Fotos und Tourenbeschreibung! Liebe Grüße, Veronika

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